Von einem Pilger, der auszog, um Nistkästen aufzuhängen
Ob durch Westerwald, Eifel, Hunsrück, Rheinhessen oder Pfalz, die rheinlandpfälzischen Jakobswege führen, wie alle Jakobswege, letztlich zur Kathedrale von Santiago de Compostela. Pilger können der Jakobsmuschel so durch ganz Europa folgen. Die Wege bieten aber auch für andere naturverbundene Wanderer abwechslungsreiche Tageswanderungen und mehr. Einfach „nur“ pilgern ist für Carl Jung aus Koblenz-Lay aber nicht genug. Unter dem Motto: „Mein kleiner Beitrag zum Erhalt der Schöpfung“ hat sich der begeisterte Pilger ein ganz besonderes Projekt zur Aufgabe gemacht.
Schon 1970 begann er die unterschiedlichsten Nistkästen und Wohnstätten für Insekten, Vögel, Fledermäuse und Co. mit seinen Brüdern zu bauen/zu kaufen und seit 2008 insbesondere an den Jakobswegen Europas anzubringen.
Das Besondere ist: er verbindet sein Artenschutzprojekt mit der Wegmarkierung. Ein gelber Pfeil und/oder die Jakobsmuschel auf dem Kasten weisen dann nicht nur den Weg nach Santiago de Compostela, sondern geben in Kombination mit dem Kasten zusätzlich noch einen Hinweis auf den Artenschutz. Auf diese Weise hat Carl Jung in Deutschland und auch Spanien schon weit über 2.000 selbst gebaute und fertig gekaufte Insektenhotels, Vogelnistkästen und Fledermauskästen verteilt. Über 8.000 € hat er dafür allein im Jahr 2011 aus eigenen Mitteln investiert. Zusätzlich führt er öffentliche Aktionen in Schulen und Kindergärten durch und ist auch stets bemüht Helfer zu finden, die ihn bei seinen Aktionen unterstützen. Denn die Kästen müssen nicht nur gebaut, gekennzeichnet und aufgehängt, sondern auch regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden. Er selbst betreut viele seiner Kästen mit Unterstützung seiner Brüder und Neffen und freut sich, dass sie von den unterschiedlichsten Tierarten gut angenommen werden. Von allen Jakobswegen ist sein absoluter Liebling aber der rheinland-pfälzische Mosel-Camino von Koblenz-Stolzenfels nach Trier.