Pilger- und Wanderwege werden von ehrenamtlichen Wegewarten/Paten ausgeschildert und regelmäßig kontrolliert. Sprühmarkierungen verwittern schnell - sie sind regelmäßig zu erneuern. Auch werden sie - wie die mit Alu-Nägeln befestigten Schilder - vorsätzlich beschädigt oder entwendet. Selbst Pilgersteine werden schon einmal umgeworfen. Damit die Wege dauerhaft begangen werden können, ist eine zuverlässige Wegemarkierung unerlässlich.
Immer mehr Lebensräume für Wild-Bienen, Nutz-Insekten, Fledermäuse, Igel oder Vögel gehen verloren, weil der Mensch u.a. aus Energieeinsparungsgründen Hauswände und -dächer abdichtet, Monokulturen präferiert, Böden immer mehr versiegelt, Gärten nicht mehr naturnah gestaltet, die Anzahl der Verkehrsmittel steigt, die Wälder im Zuge des Klimawandels umgestaltet werden müssen (resistentere Baumarten) u.s.w. Der Artenschutz wird deswegen weltweit immer wichtiger.
Bereits Albert Einstein kam zu der Erkentnis: "Wenn die Wildbiene stirbt, stirbt 4 Jahre später der Mensch." Die Wildbiene ist definitiv vom Aussterben bedroht, auch einige Fledermaus- und Vogelarten! Zugvögel und Fledermäuse sind oftmals grenzüberschreitend „unterwegs“ und brauchen grenzüberschreitende Unterstützung, damit sie z.B. nicht von Wilderern gefangen und getötet werden.
Durch auf Nist-/Überwinterungskästen angebrachte Wegemarkierungen wird der Wegeverlauf dauerhafter und nachhaltiger als allgemein üblich gekennzeichnet, da die Kästen i.d.R. ab drei Meter Höhe angebracht werden und somit dem Zugriff von Vandalismus entzogen sind. In Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden werden wichtige Impulse für einen nachhaltigen Artenschutz und eine nachhaltige Wegmarkierung gegeben. Pilgern, Wanderern oder Fahrradfahrern wird aufgezeigt, was sie zu Hause tun können.
Entlang der Pilgerwege könnten (Pilger)Herbergen eingerichtet oder ergänzt werden, die mit Nist-/Überwinterungshilfen für bedrohte Tiere mit Igel-Kuppeln, erneuerbaren Energien, Hochbeeten (für z.B. Kräuter), biologischen Pflanzen-Kläranlagen, Zisternen, Blühpflanzen, Dach-/Wandbegrünungen ausgestattet werden könnten, und so mögliche Nachhaltigkeitsaspekte erhalten. Darüber hinaus können Cluster von Nist-/Überwinterungshilfen für bedrohte Tierarten sowie zweckmäßige Pflanzenarten unter Nachbarn eingerichtet und angepflanzt werden.
Ein wesentlicher Aspekt ist die Aufklärungsarbeit in Kindergärten, Schulen, Vereinen und gemeinsames Bauen der Nist-/Überwinterungskästen in festen Einrichtungen entlang der Pilgerwege unter Einbindung der regionalen Naturschutzverbände, der Waldbesitzer, der Förster, der am Pilgerweg gelegenen Privatleute und natürlich der örtlichen Presse.
Hilfreich wäre das Erstellen von Katastern, um im Jahresvergleich die Bruttätigkeit bedrohter Tierarten aufzeigen und vergleichen zu können. Sinnvoll wäre das Anlegen und damit verbunden die Betreuung von Baumlehrpfaden.
Alle diese Maßnahmen führen zwangsläufig zu einer länderübergreifenden Vernetzung, wodurch ein jeder vom anderen lernen kann. Da gerade auf den Jakobswegen (insbesondere in Spanien) nahezu alle Nationalitäten vertreten sind, ist die Wirkung „weltumspannend“.
Diese Aufzählung kann nur einen kleine Ausschnitt der tatsächlich machbaren Möglichkeiten sein. Im Sinne des Artenschutzes sind der Fantasie zum Wohle unserer bedrohten Tierwelt keine oder kaum Grenzen gesetzt. Artenschutz lebt vom Mitmachen!