Hatzenport: Winzer für Artenvielfalt
Für viele Wanderer ist Hatzenport Ausgangspunkt des Traumpfades "Hatzenport Layensteig", für die Jakobspilger auf dem Moselcamino und die Moselsteigbegeisterten ist das Örtchen Durchgagsstation auf ihrem Weg. Für alle gilt jedoch der Blick auf ein besonderes Projekt, das sich mit der Artenvielfalt und damit auch dem Artenschutz verschrieben hat. In der Nähe des Bahnhofes findet der Interessierte neben den Wegzeichen des Mosel-Camino das Geschichten-Häuschen - einem umfunktionierten Vogelnistkasten - das monatlich wechselnde Geschichten, die "bewegen", zum Mitnehmen anbietet. Gleich daneben findet man den ersten Hinweis zum Projekt "Artenschutz am Pilgerweg" des Weingutes Gietzen, das sich neben dem Weingut Brunnenhof für den Artenschutz engagiert.
Das Hatzenporter Vorhaben ist eingebettet in das regionale Moselprojekt "Lebendige Moselweinberge", das sich inzwischen auf große Abschnitte der Mosel ausbreitet. Sichtbar werden die Aktivitäten vor allem durch das Aufhängen und Aufstellen von Fledermauskästen, Vogelnistkästen und Insektenhotels. Die folgenden Kästen können die Traumpfadwanderer gleich nach dem ersten Anstieg betrachten.
Neben kleineren Insektenhotels findet man auch mittlere und größere Exemplare vor, die zudem mit einer Dachbegrünung versehen sind. Darin befindet sich eine nahrhafte Granulatmischung, in der genügsame Sukkulenten gepflanzt werden. Diese brauchen sehr wenig Pflege und Wasser, bieten aber für Insekten gleichzeitig Nahrung an. Sogenannte "Balkenminis" sind rein als Nisthilfen für Wildbienen und kleine Insekten gedacht, bieten zudem noch Fläche für Wegweiser des Jakobsweges in Form von gelben Pfeilen.
Besonders bewundernswert ist der vielseitig ausgerichtete Lebensturm in der Weinlage "Burg Bischofstein", der vielen unterschiedlichen Lebewesen des Weinberges sicheren Unterschlupf und Nistmöglichkeiten anbietet. Eine große Informationstafel zeigt anschaulich, welche kleinen Nützlinge sich in den unterschiedlichen "Zimmern" des Turmes wohlfühlen. Ziel ist es, an der gesamten Mosel 100 solcher Lebenstürme zu errichten.
Weitere verschiedene Formen von Insektenhotels sind am Wegesrand ausgestellt - sie sollen u.a. auch zum Nachmachen animieren. Bauanleitungen findet man hier auf dieser Webseite. Besonders zu beachten auf dem rechten Fotos ist der im unteren Bereich des Insektenhotels zusätzlich installierte Igelkasten, in dem gut geschützt auch Igel heimisch werden können.